„Feeling“ und „timing“ waren die Zauberwörter, die Werner Pirchner aus seiner Zeit als Jazzmusiker in das Komponieren für – wie er sie nannte – klassische Konzertkünstler mitnahm. Jemanden wie Christian Spitzenstaetter hätte er sich für seine Musik gewünscht, als Dirigenten ebenso wie als Solisten. Spitzenstaetter bändigt die Spannung zwischen leidenschaftlichem Ausdruck und verlässlichem Rhythmus, er hat keine Angst vor großem Gefühl und großer Ruhe. Wenn er mit seinem Orchester KOMP.ART die „Emigranten-Symphonie“ von Werner Pirchner aufführt, lässt er das Publikum dieses Werk in seiner ganzen Weite und Tiefe erleben. Aber er macht auch als Solist auf ein kleines, selten gespieltes Stück wie „Drei Klare für Klarinette“ aufmerksam. Von der großen bis zur kleinen Form vermag Christian Spitzenstaetter die Botschaft in Werners Musik weiterzugeben.
Elfriede Pirchner